Was ist Kunsttherapie?

Diese Frage stellst Du Dir jetzt sicher, außer du hast schon Erfahrungen damit machen dürfen, z.B. wenn du einen Klinikaufenthalt hattest. In den meisten psychosomatischen und auch psychiatrischen Kliniken wird neben Musik- und Tanztherapie auch Kunsttherapie angeboten. Diese Therapieformen sind meist sehr beliebt bei den Patienten, aber auch Psychologen und Ärzte wissen die Wirkung dieser kreativen Therapien sehr zu schätzen.

Die meisten meinen, dafür besonders kreativ sein zu müssen oder künstlerische Ambitionen haben zu müssen. Aber das ist absolut nicht so. Ganz im Gegenteil…gerade für Menschen, die keinen Zugang mehr zu ihrer Kreativität haben, wirkt dieser freie, ungezwungene Raum zum Experimentieren sehr heilend auf unterschiedlichen Arten und Ebenen. Und Menschen, denen es nicht fern ist, sich kreativ auszudrücken, sind oft für diese Therapieformen leichter zugänglich, als für reine Gesprächstherapien.

So….und jetzt kannst Du Dir anscheinend immer noch nicht vorstellen, was in der Kunsttherapie geschieht, für wen sie geeignet ist und vor allem, ob es auch für Dich etwas wäre. Ich versuche nun, Dir einen kleinen Einblick zu geben, was meine Auffassung und Arbeitsweise in der Kunsttherapie ist.

Für wen ist Kunsttherapie geeignet und warum?
Was bewirkt Kunsttherapie? Was kann ich davon erwarten?

Ich werde Dir hier keine fachlichen Ausführungen zum Besten geben, sondern versuche, Dir eine Vorstellung zu geben, was Du erwarten kannst. 

Warum bist Du auf dieser Seite gelandet? 

Hast Du schon länger das Gefühl, Deine Unzufriedenheit kannst Du nicht im Außen beheben, sondern es könnte ein inneres Thema sein? Bist Du noch zögerlich, Dich jemanden anzuvertrauen? Oder weißt Du gar nicht, was da in Deinem Inneren so vorgeht? Fühlst Du Dich oft Deinen Gefühlen und Emotionen ausgeliefert oder wie in einem inneren Gefängnis? Fragst Du Dich manchmal, ob Du vielleicht depressiv bist? Hast Du Probleme in Beziehungen und Freundschaften? Fühlst Dich vom Leben überfordert? Fühlst Du Dich einsam und wie abgeschnitten von der Welt? Oder ist Dir schon klar, dass Du psychische Probleme hast? Hast Du vielleicht schon eine Diagnose bekommen? Depression, Burn-Out, Angststörung, Essstörung etc.? Oder belastet Dich etwas, und Du schämst Dich, darüber zu reden? Hast du vielleicht schon einen Klinikaufenthalt hinter Dir und du wünschst dir weiterhin Unterstützung? Oder wartest Du auf einen Klinik- oder Therapieplatz und willst die Zeit bis dahin überbrücken? etc.

Wie du siehst, müssen keine kreativen Bedürfnisse vorhanden sein, um sich für kunsttherapeutische Sitzungen zu entscheiden. Allen gemeinsam ist der Wunsch nach Veränderung in irgendeiner Weise. Lange hast Du versucht, durch Disziplin, Fleiß, Anpassung, Rückzug etc. diverse Symptome, Probleme und Belastungen in den Griff zu bekommen, aber irgendwann merkst Du, egal, was Du tust und wie sehr Du Dich auch anstrengst, entweder bleibt alles beim Alten oder im schlimmeren Fall wird alles immer schwieriger oder es droht sogar der Totalzusammenbruch.

Der Knoten liegt also nicht im Außen, sondern im Inneren, in der Psyche. OK….hier ist also Psychtherapie angesagt!! Nun haben viele Menschen keine Vorstellung davon, was die Psyche ist, wie sie funktioniert oder haben sogar Angst davor, was sich da alles in ihrem Inneren abspielt und was da zum Vorschein kommen könnte. Und was da in so einer Psychotherapie passiert, können sich die meisten Menschen auch nicht vorstellen.

Und jetzt gibt es auch noch so viele verschiedene Arten von Therapien…wie soll man sich da zurechtfinden? Ok, wenn gar nichts mehr geht, stellt man sich beim Hausarzt vor, der könnte einem diverse Medikamente verschreiben oder auch die Empfehlung geben, sich einem Psychotherapeuten anzuvertrauen. Das zahlt dann auch alles die Krankenkasse.

Und was ist jetzt mit der Kunsttherapie???? 

Aber vielleicht solltest Du erst verstehen, was die Psyche eigentlich ist, wie Symptome und Probleme entstehen und warum Du so bist, wie Du bist. Das alles ist Bewußtseinsarbeit. Erst mal wissen, wo man steht und warum man da steht. Ich vergleiche das gerne immer so: stell Dir vor, Du befindest Dich mitten in einem dichten Wald und weißt nicht wo Du bist (Deine jetzige Situation?). Du hast Dich entweder in dieser unbequemen Lage schon lange versucht, einzurichten, oder hast lange gar nicht gemerkt, dass Du da bist oder Du versuchst schon lange verzweifelt, hier raus zu kommen. Wie kommst Du heraus? Was hast du gemacht? Rennst Du wahllos irgendwo herum und gibst irgendwann auf? Was Du brauchst, ist ein Überblick, eine Landkarte, wie das Gelände  aussieht, wo kommst Du her, wo willst Du hin? Warum bist Du da? Vielleicht noch ein Navi oder einen Kompass. Sehr hilfreich wäre noch jemand, der diesen Weg schon mal gegangen ist, der Dir alles erklärt, Dir Tipps, also eine Gebrauchsanleitung gibt und Dich ein Stück begleitet.

Therapie, wie ich sie verstehe, 

….ist Bewusstseinsarbeit, d.h. Dir einen Überblick zu verschaffen über Deine psychische innere Landschaft. Nur, wenn man weiß, wo man steht, wann man falsch abgebogen ist, wo man verletzt wurde und welche Abschnitte man nicht gehen konnte usw. kann man etwas anders machen. Es ist, wie wenn man aufsteigt und sich ganze von oben anschaut. 

….und Beziehungsarbeit, d.h. Dir zu vermitteln, Du kannst Dich anvertrauen, Du bist nicht Deine Symptome, sondern ein wertvoller Mensch, Du lernst Dich zu zeigen, angenommen zu werden und damit auch Dich selber anzunehmen. Du sollst neue Erfahrungen machen!

und jetzt endlich zur Kunsttherapie!

Die Methoden, die in der Kunsttherapie verwendet werden, machen die oben genannten Ziele fühlbarer, sichtbarer und erfahrbarer. Es können innere Themen abgebildet werden, Emotionen gezeigt werden und verstanden werden. Ressourcen, Stärken und Fähigkeiten zu finden und andere Verhaltensweisen auszuprobieren, ist ein Teil der Arbeit. Um das oben gezeichnete Bild zu verwenden: eintauchen in den Wald, abbilden, dann auftauchen und das Ganze im Zusammenhang betrachten und verstehen, zusammen mit der Kunsttherapeutin.

Das ist aber nur ein Aspekt. Du wirst lernen, wie Du Deine Emotionen durch kreatives Gestalten regulieren kannst. Du lernst Deinen inneren Kritiker kennen, der Dir schon Dein ganzes Leben vermiest hat, durch seine ständigen inneren Kommentare und kannst erfahren, wie wohltuend es sein wird, mal etwas ohne Druck und Anspruch zu tun, Neues in sicherem Rahmen auszuprobieren und zu experimentieren. Diese Erfahrungen kannst Du dann in Deinen Alltag mitnehmen.

Es wird gemalt, gezeichnet, gekritzelt, gespritzt, modelliert, geknetet, gepanscht, geklebt, zerrissen, erchaffen, zerstört, gebastelt, fotografiert, geschrieben, gedruckt uvm. Es können alle möglichen Medien zum Einsatz kommen: Pastell- u. Ölkreiden, Aquarell- u. Acrylfarben, Bunt- u. Bleistifte, Ton, Knetmasse, Collagematerial, Naturmaterial und sogar das Handy. Es ist alles erlaubt! Ideen und Impulse sind erwünscht und werden gegeben.

Meine Sicht auf Dich:

Für mich ist es wichtig, Dich sehr ganzheitlich zu betrachten, d.h. auch Deine Position in der Familie (Familiensystemik), Deine frühkindlichen Erfahrungen (Entwicklungstraumatierungen), sowie Deine Körperempfindungen und Symptomatiken (Körpergedächtnis) und Deine/unsere Beziehungsdynamik (Bindungserleben, therapeutische Beziehung). Das alles betrachten und erfahren wir gemeinsam mit Hilfe von kreativen Mitteln. Du benötigst dazu keine Vorerfahrungen, sondern einfach eine Portion Neugierde und ein bißchen Mut am Anfang. Kunsttherapie ist auch dazu da, die ganz natürlichen, schöpferischen Fähigkeiten und die Intuition, die in jedem Menschen angelegt sind, wieder freizulegen, ein Bewußtsein und ein Vertrauen dafür zu entwickeln. Das Abgeschnittensein  von diesen Kräften ist meist DER Grund für psychische Probleme.

Ich lasse Dich nicht im Unklaren, sondern erkläre Dir die Zusammenhänge (Deine innere Landschaft). Mir ist es wichtig, aufzuklären, Wissen zu vermitteln und Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. 

Habe ich Dich schon neugierig gemacht? Hast Du noch Fragen? Oder willst Du es einfach mal ausprobieren und kennenlernen? Dann melde Dich einfach! 

Vorerst sind vor allem Einzelsitzungen möglich. Voraussichtlich im Sommer werde ich auch für Gruppen  Seminare anbieten. Unter den jeweiligen Punkten stelle ich Dir meine Ideen für diese Angebote näher vor. Du kannst auch in meinem Blog lesen, wo ich mich mit diversen Themen beschäftige und auch eigene Erfahrungen mitteile. Das kann Dir auch noch mehr Einblick in meine Denk- und Arbeitsweise geben.

Es ist auch möglich, Sitzungen über Videocall zu machen. Aber die direkte Erfahrung vor Ort ist natürlich immer besser.

Ich freue mich, Dich kennenzulernen

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